Bild: Imago Images/Cavan Images

Lauftechnik: Fersenlauf

Gerade bei der Lauftechnik scheiden sich die Geister und unterscheiden sich die Vor- von Mittelfuß- und FersenläuferInnen. Gibt es ein Richtig und Falsch? Oder ist es schlicht eine Frage der Gene? Heute gibt es die wichtigsten Fakten zum Fersenlauf.

Beim Thema Lauftechnik geht es besonders darum, wie der Fuß beim Laufen auf dem Boden aufsetzt. Vereinfacht gesagt, vergeudet ein Spitzenläufer keine Energie beim Laufen, während HobbysportlerInnen bei jedem Schritt einen Großteil ihrer Kraft dafür aufwenden, aus einer stehenden Position wieder ins Laufen zu kommen.

Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen verschiedenen Lauftechniken: Vorfuß-, Mittelfuß- und Fersenlauf. Wie wir laufen, hat immer etwas mit der individuellen Körperstatik, aber auch mit der Beweglichkeit und der Koordination zu tun. Wer wie läuft, wird schon im Kindesalter bestimmt. Den eigenen Laufstil über Nacht zu ändern, ist daher unmöglich. Wer jahrelang seinen Laufstil beibehalten hat, dem sei gesagt, dass eine Umstellung auf den optimalen Laufstil ein lang anhaltendes Projekt darstellt. Nicht jede LäuferIn ist grundsätzlich für jeden Laufstil geeignet. Deshalb gilt: Erkenne deinen eigenen Laufstil, aber versuche nicht krampfhaft, diesen umzustellen, sondern behalte diesen bei und optimiere ihn gegebenenfalls.

Fersenlauf – ineffizientester Stil?

Die normale Gehbewegung über die Ferse ist uns allen bekannt und wird beim Laufen leider viel zu oft beibehalten. Gerade Einsteiger laufen „über die Ferse“. Der Fußaufsatz liegt deutlich vor dem eignenen Körperschwerpunkt, die Gewichtsbelastung liegt vor allem auf den Knien. Umgangssprachlich wird dieser Laufstil auch als sitzender Laufstil bezeichnet.

Die Schritte sind kürzer und weniger kraftvoll. Noch gravierender sind jedoch die negativen Auswirkungen in den Phasen des Abdrucks bzw. des Schwungs. Hier hat die LäuferIn eine deutlich geringere Hüftstreckung, was zur Folge hat, dass die Laufgeschwindigkeit und damit einhergehend die Flugphase verringert wird.

Beim Fersenlauf setzt du zuerst mit dem hinteren Bereich deines Fußes auf. @Imago Images/ Cavan Images

Insgesamt muss bei dieser Lauftechnik bei jedem Schritt deutlich mehr Energie aufgebracht werden als dies beim Mittelfußlauf, respektive Vorfußlauf, der Fall ist. Darüberhinaus sind Laufende, die den Fersenlauf praktizieren, insgesamt verletzungsanfälliger.

Vorteile

  • Schnelles Erlernen der Koordination

Nachteile

  • Unökonomisch – Kraft und Energie werden nicht optimal ausgenutzt
  • Langsamer Laufstil
  • Fußaufsatz deutlich vor dem Körperschwerpunkt

Auch, wenn der Fersenlauf die vermeintlich unbeliebteste Technik unter ExpertInnen zu sein scheint, gilt: Die Lauftechnik sollte immer zu dir und deinen Zielen passen. Denn nicht für jede LäuferIn eignet sich jede Lauftechnik gleich gut.

Kleiner Tipp: Weitere Texte zum Thema findest du in unserer Rubrik Training.

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