Kompressionssocken
Foto: CON

Läufer unter Druck – Wie sinnvoll sind Kompressionssocken?

Noch vor einigen Jahren feierten Kompressionssocken ihre Hochzeit – heutzutage tragen Ausdauersportler vorrangig mittellange und vor allem buntgemusterte Strümpfe. Über das Thema „Compression“ spricht die Laufszene trotzdem noch.

Erleben Kompressionssocken bald ihre Renaissance?

Das Prinzip der Kompressionstherapie besteht darin, von außen kontrolliert Druck auf das Gewebe und das darin liegende Venensystem auszuüben – der Durchmesser der Venen wird auf diese Weise verringert. Das wirkt sich wiederum über mehrere Mechanismen positiv auf die bei fast allen phlebologischen (die Venen betreffenden) Krankheitsbildern beeinträchtigte Blutzirkulation aus. So werden Kompressionsstrümpfe noch immer eingesetzt, um effektiv die Gefahr einer Thrombose zu mindern. Schon vor einiger Zeit gehörten derartige „orthopädische Strümpfe“ zum gepflegten Stil nahezu jeder Langstreckenläufer trug die modischen Kompressionssocken beim Training und im Wettkampf. Für die meisten Ausdauersportler schienen die Kompressionsstrümpfe also so große Auswirkungen auf die eigene Leistungsbereitschaft zu haben, dass sie selbst einen „Stilbruch“ dafür in Kauf genommen haben. Wobei die Anspielung auf das äußere Erscheinungsbild beim Laufen hier mit einem Augenzwinkern gemeint ist – schließlich gewinnt noch immer der schnellste Läufer und nicht der optisch ansehnlichste.

Welche Vorteile haben Kompressionsstrümpfe beim Ausdauersport?

Kompressionssocken
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Durch den höheren Umgebungsdruck auf die Muskulatur entspannt sich diese – der venöse Rückstrom des Blutes zum Herzen wird verbessert. Zudem können sich die Arterien weiten. Dank des erhöhten Blutflusses wird gleichzeitig mehr Sauerstoff zum Muskel transportiert. Der Druck der Kompressionssocken nimmt von unten nach oben ab, was den Rückfluss zum Herzen ebenfalls begünstigt. Auf diese Weise soll die komprimierende Wirkung der Socken die Leistungsfähigkeit der Athleten verbessern, die Regeneration fördern und Muskelkater verhindern. Im Vergleich zweier Gruppen waren Sportler, die mit Kompressionsstrümpfen an ihrer anaeroben Schwelle gelaufen sind, um bis zu 0,25 km/h schneller und um durchschnittlich fünf Prozent ausdauernder im Gegensatz zu Läufern ohne entsprechende Socken. Das hat eine Studie der Universität Erlangen ergeben.

Was bringen mir Kompressionssocken noch?

Die verbesserte Nährstoffversorgung sowie die Förderung der Durchblutung sind aber keineswegs die einzigen Vorteile, die Kompressionssocken mit sich bringen. Der Druck durch den straffen Strumpf unterdrückt außerdem energieraubende Muskelvibration. Den Trägern von Kompressionsstrümpfen steht also deutlich mehr Energie für die Laufbewegung zur Verfügung. Dabei müssen derartige Socken keineswegs unbequem sein. Denn es kommt auf die richtige Kompression an: So gewähren einige Strümpfe einen kompressiven sowie millimetergenauen und damit optimal verteilten Druckverlauf. Nur so lassen sich die Vorteile der Kompression für den Sportler auch wirklich nutzen. Das Ergebnis: ein reduziertes Verletzungsrisiko.

Kompressionsstrümpfe anziehen ist reine Übungssache

Abschließend müssen wir noch mit einem Irrglauben aufräumen: Oft sagt man den enganliegenden Socken nach, das Anziehen sei schwierig. Hier spielt die richtige Technik eine entscheidende Rolle: Denn mit etwas Übung lassen sich die Kniestrümpfe genauso einfach und schnell anziehen wie handelsübliche Socken. Und sind die Strümpfe einmal angezogen, sitzen sie wie angegossen. Dank des perfekten Sitzes bleiben sie auch bei schnellen Läufen an Ort und Stelle – das wirkt der Blasenbildung effizient entgegen.

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