Bild: Imago Images/Panthermedia

Lauftechnik: Mittelfußlauf

Gerade bei der Lauftechnik scheiden sich die Geister und unterscheiden sich die Vor- von Mittelfuß- und FersenläuferInnen. Gibt es ein Richtig und Falsch? Oder ist es schlicht eine Frage der Gene? Heute gibt es die wichtigsten Fakten zum Mittelfußlauf.

Beim Thema Lauftechnik geht es besonders darum, wie der Fuß beim Laufen auf dem Boden aufsetzt. Vereinfacht gesagt, vergeudet ein Spitzenläufer keine Energie beim Laufen, während HobbysportlerInnen bei jedem Schritt einen Großteil ihrer Kraft dafür aufwenden, aus einer stehenden Position wieder ins Laufen zu kommen.

Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen verschiedenen Lauftechniken: Vorfuß-, Mittelfuß- und Fersenlauf. Wie wir laufen, hat immer etwas mit der individuellen Körperstatik, aber auch mit der Beweglichkeit und der Koordination zu tun. Wer wie läuft, wird schon im Kindesalter bestimmt. Den eigenen Laufstil über Nacht zu ändern, ist daher unmöglich. Wer jahrelang seinen Laufstil beibehalten hat, dem sei gesagt, dass eine Umstellung auf den optimalen Laufstil ein lang anhaltendes Projekt darstellt. Nicht jede LäuferIn ist grundsätzlich für jeden Laufstil geeignet. Deshalb gilt: Erkenne deinen eigenen Laufstil, aber versuche nicht krampfhaft, diesen umzustellen, sondern behalte diesen bei und optimiere ihn gegebenenfalls.

Der Mittelfußlauf – natürlicher Laufstil

Unter vielen ExpertInnen ist die Technik des Mittelfußlaufes äußerst gefragt. Populäre LauftrainerInnen – unter anderem Dr. Matthias Marquardt, Verfasser der Lauf-Bibel – empfehlen diesen Laufstil in entsprechenden Seminaren. Generell wird der Mittelfußlauf als natürlicher Laufstil bezeichnet.

Wichtig zu wissen ist, dass man beim Laufen nicht einfach mittig mit dem Fuß auf den Boden patscht. Der Fuß wird nah vor dem Körperschwerpunkt aufgesetzt. Hierdurch kommt es bei der anschließenden Abdruckphase zu einem geraden Rücken. Arme und Beine sorgen hierbei für einen kräftigen Abdruck bzw. geben den notwendigen Schwung zum Vortrieb. Idealerweise schwingt das Bein bodenparallel und bildet einen 90-Grad-Winkel zum Knie. Wer einmal seinen Mittelfußlauf aufgezeichnet hat, wird sehen, dass dieser aus vier Phasen besteht: Dem Aufsatz, sowie der Stütz-, Abdruck- und Schwungphase.

Beim Mittelfußlauf setzt die LäuferIn mit dem gesamten Fuß auf. ©Imago Images/ Panthermedia

Allerdings sollte die ausführende Person eine gut ausgebildete Athletik besitzen – speziell im Bereich der unteren Extremitäten. Voraussetzung für einen gesunden Lauf mit dieser Technik ist demnach eine belastbare Unterschenkel- und elastische Wadenmuskulatur.

Vorteile

  • Fußaufsatz nahe am Körperschwerpunkt
  • Bewegungsenergie wird optimal genutzt
  • Kurze Bodenkontaktzeit, lange Flugphase
  • Lässt sich mit regelmäßigem Lauf-ABC erlernen
  • Eignet sich für längere Laufstrecken

Nachteile

  • Setzt regelmäßiges Technik- und Athletik-Training voraus
  • Umsetzbar erst ab einer Geschwindigkeit von ca. 5 Minuten pro Kilometer
  • Umstellung dauert lange und setzt eine sehr gute Athletik voraus

Kleiner Tipp: Weitere Texte zum Thema findest du in unserer Rubrik Training.

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