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Motivation in der Krise

Motivation kannst du dir auf verschiedene Wege holen. Aber, welche taugen für LäuferInnen? Aktiv Laufen Expertin Anne-Marie Flammersfeld weiß, wie man auch während Corona top motiviert weiterläuft.

Laufen ist die wohl beste Fortbewegungsart der Welt. Besonderes, wenn wir ein körperlich anspruchsvolles Training hinter uns gebracht hat, verspüren wir Stolz. Der gefühlte Stolz in Form von Gedanken, dass man etwas geschafft hat. Ein beschwingtes Gefühl von Leichtigkeit und Freude macht sich ebenso im Körper breit. Das Schaffen und Leisten macht glücklich. Das tut der Seele auch gut und kann ebenfalls motivierend wirken. Doch, wer oder was sorgt dafür, dass Handlungen in die Tat umgesetzt werden? Was leitet uns hierbei? Eine große Rolle spielt hierbei die Motivation.

Motivation – immer weiter dranbleiben!

In erster Linie geht es um zielgerichtetes Verhalten, Motive und Anreize. Die Anreize lassen sich in drei Gruppen einordnen:

• Herausforderungen meistern (Leistungsmotiv)

• soziale Kontakte knüpfen (Anschlussmotiv)

• andere Menschen beeinflussen oder beeindrucken (Machtmotiv)

Welches Motiv man verfolgt, ist letztlich irrelevant. Das Ziel in die Tat umzusetzen, ist das Entscheidende. Beim zielgerichteten Verhalten spielt die Ausdauer eine wesentliche Rolle. Sprich: Das Handeln bleibt trotz Unterbrechungen oder Ablenkungen zielgerichtet. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass wir unabhängig von schweren Trainingsbedingungen – wie beispielsweise schlechtem Wetter – motiviert bleiben. Klar ist jedoch auch, dass das subjektive Wohlbefinden hierbei der entscheidende Antreiber bei der Verfolgung unseres Ziels ist. Die Vorstellung, dass eine Handlung positive Gefühle auslöst, steigert die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch ausgeführt wird. Wer einen neuen Pfad anlegen will, muss diesen immer wieder gehen. Dabei ist es egal, welches Wetter draußen ist.

Merke: Erst mit der notwendigen Wiederholung, Übung und einem entsprechenden Durchhaltevermögen erreicht man das Ziel.

Motivation durch selbstbestimmtes Handeln

Zunächst unterscheiden wir zwischen innerer und äußerer Motivation. Bei der inneren Motivation kommt die Kraft von uns selbst. Es bedarf also keiner materiellen Belohnung, um aktiv zu werden. Bei der externen Motivation hingegen spielen materielle Belohnung, Bestrafung oder soziale Bewertung eine große Rolle.

Die Vergabe von Belohnung kann die Motivation allerdings hemmen. Der sogenannte „Korrumpierungseffekt“ besagt, dass Personen, die für eine Tätigkeit mit Geld belohnt werden, sich anschließend wahrscheinlich seltener aus freien Stücken und langfristig in dieser Tätigkeit engagieren. Im Prinzip geht es bei dieser Theorie darum, dass Menschen das Gefühl verlieren, selbstbestimmt zu handeln, und sich kontrolliert fühlen.

Angesichts der aktuellen Corona-Situation und den damit verbundenen Regeln kann der Eindruck, dass wir nicht mehr selbstständig entscheiden können, schnell entstehen. Umso wichtiger ist es derzeit, auf das zu hören, was Leib und Seele beflügelt und was von innen heraus gesteuert wird. So bist du unabhängig von äußeren Gegebenheiten, die du nicht ändern kannst.

Stillstand gibt es nicht

Schlechte Erfahrungen oder mentale Fesseln können Hindernisse dabei sein, das volle Potenzial zu entfalten. Um mentale Fallen aufzuspüren, empfiehlt es sich, die Fünf-Minuten-Schreibübung zu machen. Du schreibst also fünf Minuten lang auf, was dir zum Thema „Ausreden im Zusammenhang mit Laufen“ einfällt. Danach ist es an der Zeit, loszulaufen. Warum? Weil die Ausreden aufgeschrieben sind und du später darüber nachdenken kannst. Wenn du dein Training zudem mit einem schönen Projekt – wie deinem nächsten Marathon im Sommer – verbindest, kannst du dir immer wieder mental vorstellen, wie es sein wird. Denke immer daran: Der Kreislauf steht nicht still, alles im Leben ist ständig in Veränderung. So wird auch deine Motivation wieder steigen – ganz sicher!

Tipps und Tricks zur Selbstmotivation

• teile große Ziele in mehrere kleine Ziele auf

• belohne dich, wenn etwas so gelaufen ist, wie es sollte

• stelle dir die Situation vor, wenn du das Ziel bereits erreicht hast – das wirkt wie ein kräftemobilisierender Magnet

• betreibe Mentaltraining: „Ja, ich gehe diese Woche drei Mal laufen!“

• versuche dich an neuen Sportarten

bilde eine Laufgruppe mit Freunden, die ähnliche Motivationsprobleme haben oder trainiere in gemischten Gruppen mit mental stärkeren LäuferInnen

Kleiner Tipp: Weitere Texte zum Thema findest du in unserer Rubrik Training.

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