Norman Bücher
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    • Norman Bücher – Carpe Diem

      Mit dem Lieblingssport Geld verdienen? Das ist möglich! Auch ohne einen hohen Bekanntheitsgrad oder Millionen von Follower zu haben. Warum ich das weiß? Weil ich selbst seit über 15 Jahren diesen Weg gehe und mit meinen Geschichten und Erfahrungen aus dem Laufsport meine Brötchen verdiene.

      Man muss nicht immer ein Profi sein, um mit einer Sache Geld zu verdienen. Klar, für einige Leser wäre es sicherlich ein kleiner Traum, Ausdauersport professionell zu betreiben. Allerdings geht damit auch Leistungsdruck einher; Laufen fühlt sich dann doch eher an wie „Arbeit“. Und dennoch gibt es Wege, mit dem Laufsport Geld zu verdienen – ohne Profi zu sein, einen so bekannt zu sein wie Joey Kellys oder eine große Social-Media-Gefolgschaft zu haben. Ich zeige dir, wie du dir mit Laufen etwas dazu verdienen kannst!

      Norman Bücher: Ein eigenes Buch schreiben

      Du hast sicherlich auch schon ein paar Laufbücher gelesen. Ein Weg, wie du mit dem Laufen Geld verdienen kannst: Du schreibst ein Buch. Die Möglichkeiten, deine Gedanken in geschriebene Worte zu verfassen und zu publizieren, waren noch nie so zahlreich wie heute.

      Ein eigenes Buch zu schreiben ist kein Hexenwerk, sondern im Wesentlichen eine Frage der Positionierung und des Konzepts. Als ich Ende 2009 anfing, an meinem ersten Buch zu arbeiten, hatte ich zunächst keinen Plan, wie ich vorgehen sollte. Ich wusste nur, dass ich ein Buch schreiben möchte. Tausend Fragen gingen mir durch den Kopf. Wie soll ich bitte 200 und mehr Seiten zu Papier bringen? Wie strukturiere ich das Manuskript inhaltlich? Welche Schreibtechniken gibt es? Was ist besser: Eigenverlag oder Fremdverlag? Was verdiene ich an einem Buch? Wie gehe ich an einen Verlag heran? Wie ist ein Buchexposé aufgebaut? Sachbuch, Fachbuch, Ratgeber – was sind die Unterschiede? Wo und wie fange ich überhaupt an?

      Klarheit, Klarheit, Klarheit

      Es geht am Anfang vor allem darum, dass du Klarheit bekommst, für wen (Zielgruppe) du welche Art von Buch (Genre) schreibst. Kannst du deine Zielgruppe beschreiben? Alter, Geschlecht, Beruf, Bildungsstand, Einkommen? Was braucht deine Zielgruppe? Welche Wünsche haben sie? Was fehlt ihr?

      Was ich nach mittlerweile zehn geschriebenen Büchern auch gelernt habe: Du musst kein absoluter Lauf-Experte sein, um Bücher schreiben zu können. Es ist für viele Läufer möglich. Was du dafür brauchst, ist eine Buchidee und ein stimmiges Konzept.

      Die Festlegung des Genre und deiner Zielgruppe ist ein weiterer elementarer Bestandteil jedes Buchkonzepts. Du kannst grundsätzlich drei Arten von Büchern unterscheiden: Das Fachbuch, das Sachbuch und den Ratgeber.

      Norman Bücher: Fang klein an

      Du musst – gerade am Anfang – kein Buch über mehrere hundert Seiten verfassen. Fang klein an! Bücher mit weniger Umfang (50 – 120 Seiten) finden immer mehr Anklang. Hinzu kommt, dass sich die Lesegewohnheiten durch das Internet stark verändert haben. Die Aufmerksamkeitsspanne beim Lesen sinkt, die Gedanken schweifen schneller ab. Bücher werden häufig nicht mehr komplett von vorn nach hinten gelesen. Deshalb kann es sinnvoll sein, deine Lauferfahrungen in kleine Häppchen aufzuteilen. Beispielsweise in kleine Kapitel von jeweils drei bis fünf Seiten.

      Abschließend noch ein Tipp: Du brauchst für dein Buch nicht zwingend einen Verlag. Als „Selfpublisher“ kannst du dein Werk selbstbestimmt und unabhängig schreiben und publizieren. Es gibt heute so viele passende Werkzeuge (z. B. BoD = Book on Demand) und Plattformen (Amazon), die es einfach machen, ein Autor zu werden.

      Frag dich jedoch immer:

      • Fällt es dir leicht, Geschichten auf Papier zu bringen?
      • Kannst du dir vorstellen, ein Buch über deine Lauferfahrungen zu schreiben?

      Auf die Bretter dieser Welt

      Ein Läufer spricht auf einer Marathonmesse über seine Erfahrungen oder hält auf einer Führungskräfte-Tagung einen Motivationsvortrag und zeigt dabei eindrucksvolle Bilder von seinen Wettkämpfen.

      Vorträge über die eigenen Lauferfahrungen zu halten, kann eine weitere Möglichkeit sein, mit dem Laufen Geld zu verdienen. Dabei kannst du grundlegend zwei Arten von Vorträgen unterscheiden, die für Läufer in Frage kommen: Der Impulsvortrag oder der Multivisionsvortrag. Beim Impulsvortrag sprichst du auf Veranstaltungen von Firmen, Vereinen, Schulen oder anderen Institutionen. Das kann beispielsweise im Rahmen von Mitarbeiterveranstaltungen, Kunden-Events, Tagungen oder Messen sein. Bei einem Multivisionsvortrag (Diavortrag) hältst du in der Regel einen reinen Bildervortrag. Es sind nicht nur zwei verschiedene Vortragsarten, sondern auch komplett unterschiedliche Märkte und Zielgruppen.

      So hältst du als Läufer professionelle Vorträge

      Eines meiner Schlüsselerlebnisse auf meinem Weg als Redner war mein allererster Vortrag. Ich bin ein sehr introvertierter, schüchterner Mensch, der ungern im Rampenlicht steht. In der Schule habe ich mich, so gut es ging, vor Referaten gedrückt. Das sind nicht unbedingt die allerbesten Voraussetzungen, um als Vortragsredner seine Brötchen zu verdienen. Doch in mir war der tiefe Wunsch, mit meinen Abenteuergeschichten Menschen zu inspirieren.

      Der 18. Januar 2008 ist bis heute ein besonderer Tag für mich. Im Clubhaus der Naturfreunde Mörsch (bei Karlsruhe) referierte ich über meine Laufabenteuer. Dank eines guten Freundes hatte ich es geschafft, meine Bilder in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen und das Ganze auch musikalisch zu untermalen. Die Nacht zuvor hatte ich kein Auge zudrücken können. Ich war einfach zu nervös, um zu schlafen. Angespannt und mit einer großen Portion Lampenfieber stand ich dann am darauffolgenden Abend in der Gaststätte und erzählte von meinen sportlichen Erlebnissen.

      Norman Bücher
      Norman Bücher bereist regelmäßig fremde Kontinte, um Erfahrungen, Geschichten und Spenden zu sammeln.

      Meine wichtigste Erkenntnis daraus: Einfach anfangen. Nicht so viel über den ersten Schritt nachdenken, sondern ihn einfach tun. Lieber unvollkommen beginnen als perfekt zu zögern. Ich bin drangeblieben und habe weitere Vorträge gehalten. Vor kleinen Gruppen, in Vereinsheimen, vor Jugendmannschaften. Jeden Vortrag, den ich halten durfte, war ein Erfolg für mich. Einmal saßen 30 Zuhörer im Raum, ein anderes Mal sogar 120 und beim nächsten Vortrag wieder nur acht Menschen vor mir.

      Bühne bringt Bühne

      Bis heute habe ich knapp 1.000 Vorträge gehalten. Was ich über all die Jahre gelernt habe: Bühne bringt Bühne. Jeder Vortrag – besonders am Anfang – bringt dich weiter. Lass dich zu Beginn nicht von kleinen Veranstaltungen mit wenigen Teilnehmern abschrecken. Freue dich vielmehr über jede Möglichkeit einen Vortrag zu halten. Sieh in jedem Vortrag eine Chance, dich als Redner weiterentwickeln zu können. Du kannst hundert Mal daheim im stillen Kämmerlein deinen Vortrag einstudieren. Es bringt dir jedoch viel mehr, wenn du denselben Vortrag vor Publikum hältst. Auch wenn nur fünf Personen vor dir sitzen.

      Frag dich:

      • Macht es dir Freude, Vorträge vor Menschen zu halten?
      • Kannst du dir vorstellen, über deine Läufe zu referieren?
      • Sprichst du gerne (aus eigener Motivation) über deinen Sport?
      • Welche Organisation, welches Unternehmen oder welcher Verein hat Interesse an einem Vortrag von dir?

      Das Sponsoring von Norman Bücher

      Du planst ein Projekt oder deinen nächsten Wettkampf, bist Feuer und Flamme dafür und denkst an nichts anderes mehr. Doch ein ganz wesentliches Detail bereitet dir Kopfzerbrechen. Wie bekommst du dein Projekt finanziert, ie findest du passende Sponsoren, wie schaut eine professionelle Sponsorenmappe aus?

      Sponsoring stellt einen weiteren Weg dar, mit dem Laufen Geld zu verdienen oder seine Wettkämpfe zu finanzieren. Ein Tipp für den Start. Fang bei der Sponsorensuche bei dir vor der Haustür an. Nutze deine Kontakte vor Ort. Ob du Sponsoren für dein Projekt gewinnst, hat viel mit persönlichen Kontakten zu tun. Du hast wahrscheinlich eher einen Draht zur Sparkasse an deinem Wohnort als zur Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt. Du bekommst grundsätzlich leichter einen Zugang zum Marketingleiter eines regionalen Mittelständlers bei dir in der Stadt als zur Corporate Communication Division eines global operierenden Konzerns.

      Welche Personen kennst du persönlich, die du ansprechen kannst? Das können Menschen in Entscheidungspositionen, Geschäftsführer oder Marketingleiter sein. Bei meinen Laufabenteuern hatte ich über viele Jahre die Strategie, ein einziges Großunternehmen als Sponsor zu finden, dass mein Projekt komplett finanziert. Auf einmal einen 6-stelligen Betrag! Damit habe ich mich unglaublich schwergetan. Womit ich deutlich mehr Erfolg hatte, waren Unternehmen aus der Region als Partner zu gewinnen: den regionalen Energieversorger, die Bank vor Ort, den lokalen Laufladen. Unabhängig vom Inhalt deines Projekts, hast du einen Trumpf, den du ausspielen kannst: Die Regionalität. Du als Läufer und ein Unternehmen kommen beide aus demselben Ort. Das kann ein erster Ansatzpunkt sein.

      Wechsle die Perspektive

      Ein weiteres Learning, dass ich gerne mit dir teilen möchte: Wechsle die Perspektive! Versetze dich in den Sponsoringgeber hinein. Betrachte dein Projekt durch die Brille des Marketingleiters oder des Geschäftsführers deines potenziellen Sponsors! Was ist der Mehrwert für den Sponsor? Was hat er davon, wenn er dein Projekt oder deinen Wettkampf unterstützt?

      Norman Bücher
      Norman Bücher hat sein Hobby vor 15 Jahren zum Beruf gemacht.

      Mach dir dabei eines bewusst: Das Unternehmen oder die Institution, die du als Sponsor gewinnen möchtest, bekommt wahrscheinlich täglich viele Anfragen. Daher ist dieser Perspektivwechsel so enorm wichtig. Formuliere schwarz auf weiß den Nutzen, den der Sponsor durch dein Projekt bekommt! Nachfolgend ein paar Beispiele und Ideen:

      • Imagegewinn für Ihr Unternehmen durch Engagement im Bereich Corporate Social Responsibility (CSR)
      • Möglichkeit, Ihr Unternehmen direkt bei Ihrer Zielgruppe als attraktiven Ausbildungsbetrieb zu präsentieren
      • Positive Darstellung in der Öffentlichkeit durch besonderen Beitrag für Ihre Öffentlichkeitsarbeit

      Ob Sponsoring, Vorträge oder eigenes Buch. Unabhängig, welcher der Wege für dich interessant ist: Es darf Spaß machen. Sieh es als Privileg, mehr aus dem Laufen zu machen und damit andere Menschen zu inspirieren.

      Norman Bücher ist Buchautor, Speaker und Extremläufer aus Leidenschaft. Seit über 20 Jahren läuft er Marathons und Ultramara- thons und führt eigene Laufexpe- ditionen in der ganzen Welt durch. Sein Wissen gibt er an andere Sportler und Sportlerinnen in der ADVENTURER MASTERCLASS weiter. norman-buecher.de
      adventurer-masterclass.de

      Mehr Reportagen findet ihr hier.

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