Trinken mit System
Flüssigkeit mitschleppen, schränkt das Freiheitsgefühl beim Joggen ein und ist deswegen oft nervig. Die Folge: Viele Läufer verzichten auf das Trinken während der Trainingseinheiten. Das ist insbesondere bei längeren Läufen ein fataler Fehler…
Wasser. Das Elixir des Lebens. Der Mensch kann einige Wochen ohne Nahrung überleben, ohne Flüssigkeit aber maximal drei bis vier Tage. Das ist wenig verwunderlich, denn alle Stoffwechselvorgänge, Entgiftungsprozesse und die Wärmeregulierung im menschlichen Körper würden ohne Wasser vollständig zum Erliegen kommen. Knapp 60-65 Prozent des menschlichen Körpers bestehen aus Wasser. Es ist also eindeutig, welchen Einfluss H2O auf den Organismus hat.
Insbesondere als Läufer sollte man alles über einen geregelten, ausgewogenen Flüssigkeitshaushalt wissen. Ob vor dem Laufen, während eines Wettkampfs oder nach dem Training – wann und wieviel im Alltag und gerade beim Sport getrunken werden sollte, ist eine Grundvoraussetzung für die Gesundheit, das Wohlbefinden und für die eigene Leistungsstärke. Allerdings verzichten zu viele Sportler auf die Flüssigkeitsmitnahme bei ihren Trainingseinheiten.
Aus nachvollziehbaren Gründen: Das Tragen einer PET- oder Trinkflasche in der Hand wird oft als störend empfunden. Das zusätzliche Gewicht ist nicht nur eine ungewohnte Belastung. Auch das Schwappen einer halbleeren Wasserflasche kann auf Dauer ziemlich irritieren. Statt jedoch ganz auf die Mitnahme von Flüssigkeit zu verzichten, sollte lieber in einen geeigneten Trinkbehälter investiert werden.
Gold-Standard: Alkoholfreies Weizen
Die Experten sind sich einig: Bei kurzen Läufen ist die Flüssigkeitszunahme während der Einheit nicht erforderlich, ab einer Belastungsdauer von 60 Minuten sollte auch während des Laufens etwas getrunken werden, um einen Leistungsabfall zu vermeiden. Denn grundsätzlich gilt: Je länger die Belastungsdauer, desto größer ist auch der Flüssigkeitsverlust. Daher gilt: In regelmäßigen Abständen und nur schluckweise kleine Mengen Flüssigkeit aufnehmen.
Für lange Ausdauerbelastungen empfehlen sich isotonische Getränke. Hier hat sich die klassische Apfelschorle mit einem Mischverhältnis von 3:1 (Wasser zu Apfelsaft) bewährt. Denn vor und während des Laufens bewirkt die Schorle eine Stabilisierung des Blutzuckerspiegels. Das ideale Sportgetränk ist aber tatsächlich das alkoholfreie Weizen.
In einer Studie der Sporthochschule Köln wurde ermittelt, wie sich verschiedene Getränke mit unterschiedlichen Elektrolyt- und Kohlenhydratgehalten auf die Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers auswirken. Alkoholfreie Biere tragen somit deutlich besser zum Erhalt der Leistungsfähigkeit und zur Regeneration bei als Mineralwasser oder Cola.
Wasser ist der Schlüssel zum Erfolg
Training, Talent, Taktik – im Sport gibt es viele Erfolgsgeheimnisse. Die Basis ist jedoch immer ein gesunder, leistungsfähiger Organismus. Sportler, die darauf achten, erreichen wesentlich schneller ein höheres Leistungsniveau als diejenigen, die zu wenig, zu viel auf einmal, zum ungünstigen Zeitpunkt oder gar etwas Falsches trinken.
Wieviel Flüssigkeit letztendlich aufgenommen werden sollte, hängt vom entsprechenden Wasser- und Nährstoffverlust ab. Er variiert nach Intensität der Belastung, dem individuellen Fitnessstand und den äußeren Bedingungen.
Das Trinken beim Laufen spielt also eine ausschlaggebende Rolle, wenn es darum geht, die eigene Laufleistung auf ein neues Level zu heben. Jetzt bleibt nur noch die Frage für welches Trinkbehältnis Sie sich entscheiden.
Text: Robin Siegert