Vegan

Vegan oder vegetarisch zum Erfolg

Immer mehr Menschen verzichten bei der Ernährung auf tierische Produkte. Auch in der Laufszene zeichnet sich eine ansteigende Begeisterung für vegetarische und vegane Lebensweisen ab. Denn auch ohne Fleisch kannst du Top-Leistungen abrufen.

Einst waren es eher Randgruppen, die beim Frühstück bewusst auf Fleischwurst verzichten wollten – in Zeiten von Social Media ist längst ein globaler Trend zu erkennen: Vegetarisch und vegan ist zweifelsohne modern. Wer weniger tierische Produkte konsumiert, der tut bekanntlich nicht nur sich selbst, sondern auch der Umwelt – gerade im Hinblick auf die aktuelle Massentierhaltung – einen Gefallen. Das Institut für Demoskopie Allensbach beziffert die Anzahl der Vegetarierinnen und Vegetariern in Deutschland nach neuesten Umfragen auf etwa 7,9 Millionen ab einem Alter von 14 Jahren. Weiterhin sollen es von dieser Masse noch rund 1,58 Millionen Menschen sein, die von sich selbst behaupten, vegan zu leben.

Und auch unter Athleten ist eine vegane oder vegetarische Ernährung längst keine Seltenheit mehr. Besonders in sozialen Medien lassen sich viele Menschen von Sportlern inspirieren, die größtenteils oder sogar gänzlich auf Fleisch beziehungsweise tierische Produkte verzichten. In der Unterkategorie Laufen gibt es ebenfalls etliche Profile mit einer mittelgroßen bis großen Reichweite, die zu einer Ernährungsumstellung raten. Dennoch ist es ratsam, diese revolutionäre Bewegung auf seine Erfolgsaussichten beim Ausdauersport zu untersuchen.

Fehlt dem Körper ohne Fleisch die Power?

Die weitverbreitete These, nur Fleischkonsumenten könnten körperliche Spitzenleistungen erbringen, ist natürlich völliger Unsinn. Bereits die finnische Lauf-Legende Paavo Nurmi vollbrachte bei den Olympischen Spielen in den 1920er-Jahren wahre Wunder auf der Rennpiste und lief bis 1931 sage und schreibe 24 Weltrekorde in unterschiedlichsten Disziplinen über verschiedene Distanzen. Und das alles als Vegetarier. Auch in der Neuzeit hat es besonders eine Person geschafft, mit rein pflanzlicher Nahrungsaufnahme von sich reden zu machen: Patrik Baboumian. Der Gewichtheber und Buchautor gilt als „stärkster Veganer der Welt“. Darüber hinaus setzt sich der Armenier seit mehr als zehn Jahren für eine gesündere Ernährung ein und ist definitiv ein Paradebeispiel dafür, dass die Muskelkraft nicht nur von Hähnchenbrust oder Rührei kommt.

Welche Lebensmittel geben mir als Läufer die nötige Energie?

Damit dir nicht plötzlich die Luft oder Kraft schwindet, braucht dein Körper einen gut gefüllten Energiespeicher. In erster Linie werden während eines Trainings Kohlenhydrate verbrannt. Aus diesem Grund ist eine entsprechende Ernährung vonnöten, um dich auch ohne Fleisch in der Spur zu halten. Grundsätzlich ist es für Ausdauersportler empfehlenswert, wenn circa 55 bis 75 Prozent der verzehrten Kalorien aus Kohlenhydraten kommen. Hier eignen sich besonders Vollkorn, Obst und Gemüse als zuverlässige und gesunde Energielieferanten. Läufer haben – wie der Rest der sporttreibenden Gesellschaft – prinzipiell einen erhöhten Proteinbedarf. Die nicht fleischbasierte Proteinzufuhr funktioniert äußerst gut durch den Konsum von Sojaprodukten oder mit Hülsenfrüchten. Auch eine Kombination aus Kohlenhydraten und Eiweiß ist sehr beliebt. Manche Proteinquellen werden dadurch für den Mensch sogar wertvoller: So sind beispielsweise Reis mit Bohnen oder Kartoffeln mit Quark beispielhafte Mahlzeiten, um die Energiespeicher aufzufüllen.

Vegan oder vegetarisch – Gibt es einen Haken?

Ja, den gibt es. Wer sich komplett vegan ernährt, hat nahezu keine Möglichkeit, das Vitamin B12 über die „normale“ Nahrung zu sich zu nehmen. Diese chemische Verbindung sorgt in unserem Organismus dafür, dass die körpereigene Zellteilung und Blutbildung reibungslos abläuft. Außerdem übernimmt B12 wichtige Funktionen zur Steuerung des Nervensystems. Wer regelmäßig Fleisch konsumiert, deckt diesen Bedarf problemlos ab, insbesondere durch Innereien. Auch die Aufnahme von Eisen stellt sich – speziell bei einer veganen Lebensweise – als komplizierter dar, weil dieser Stoff in rein pflanzlicher Kost in lediglich sehr geringen Mengen vorkommt. So ist das Spurenelement zwar in Hülsenfrüchten oder Vollkornprodukten enthalten, kann vom Körper aber in dieser Form wegen der schlechten Fettlöslichkeit nur schwer aufgenommen werden. Gerade schwangeren Frauen rät die Wissenschaft davon ab, sich rein pflanzlich zu ernähren, da dies unter Umständen zu einem Nährstoffmangel an Jod, Kalzium, Zink, Vitamin B12, Vitamin D, Riboflavin, Eisen und bestimmter Fettsäuren führen kann.

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