Bild: Imago Images/ Eisend

Zahlen-Wahnsinn beim Laufen

Wenn du läufst, kannst du viele Zahlen mit einer Uhr oder dem Smartphone messen lassen. Wir sagen dir in diesem kurzen Infotext, weshalb viele von uns so fasziniert von den aufgezeichneten Daten sind und warum du dich trotzdem nicht unter Druck setzen solltest.

Wir LäuferInnen können richtige Statistik-Nerds sein: Pace, Kilometer, Höhenmeter, gelaufene Zeit, Herz-, Schritt- und Atemfrequenz. Wer es genau wissen will, analysiert noch seine vertikale Bewegung, die Bodenkontaktzeit und die eigene Schrittlänge. Natürlich alles in Abhängigkeit zur Laufgeschwindigkeit, dem eigenen Wohlbefinden und den vorherrschenden Wetterverhältnissen.

Viele von uns können sich von dieser Zahlenbesessenheit nicht freisprechen. Stundenlang ergründen wir daher auf einer Analyseplattform Zahlen, Daten und Fakten. Oftmals ist der interessanteste Wert dabei die Pace, die zurückgelegten Kilometer und die durchschnittliche Herzfrequenz während des Laufs. Der Grund: Diese drei Indikatoren sind entscheidend dafür, ob eine Leistungssteigerung vorliegt und wie effizient das Training war. Die weiteren Zahlen, die abgelesen werden können, sind meist „nice to have“, aber in der tiefgründigen Auswertung auch wesentlich komplexer und vor allem zeitintensiver.

Zahlen als Motivationsstütze

Doch was fasziniert uns LäuferInnen an dieser Unmenge von aufgezeichneten Daten? Warum schauen wir uns die Zahlen überhaupt an, wenn wir ohnehin nur die Hälfte der Metriken und deren Auswirkungen verstehen? In den meisten Fällen womöglich, um ein besseres Verständnis für das eigene sportliche Potenzial zu bekommen.

Wer einen besseren Einblick in den aktuellen Fitnesszustand bekommen möchte, sollte seine Fortschritte nach jeder Laufeinheit im Auge behalten. Das gilt besonders für die Laufeffizienzwerte wie Bodenkontaktzeit, vertikale Bewegung, Schrittfrequenz und Schrittlänge.

Eigene Effizenz vs physiologische Messwerte

Denn anders als die physiologischen Messwerte (VO2max, Leistungszustand, Erholungszeit) kann die eigene Effizienz nicht durch bloßes Laufen verbessert werden. Natürlich kannst du bei einem deiner Läufe versuchen, die Frequenz auf 180 Schritt pro Minute zu schrauben oder die Bodenkontaktzeit bewusst zu reduzieren. Das ergibt aber wenig Sinn, weil du diese Werte durch dezidierte Übungen gezielt verbessern kannst. Statt also während des Trainings an deinem Laufstil oder an der Laufeffizienz zu feilen, solltest du vor dem Laufen 10 bis 15 Minuten sogenannte Lauf-ABC-Übungen durchführen.

Bereits nach wenigen Wochen wirst du hier schon einen sichtbaren Erfolg sehen.

Prahlen mit Zahlen

Sich mit seinen Laufergebnissen zu rühmen gehört zu den Schattenseiten des Laufsports. Keine Frage, wer einen Wettkampf gelaufen ist – unabhängig, wie kurz oder lang die Distanz auch gewesen sein mag –, hat Respekt verdient. Dabei ist die gelaufene Zeit völlig irrelevant. Am Ende des Tages sind wir alle 42,195 Kilometer gelaufen. Wir alle haben neben dem Job und familiären oder sozialen Verpflichtungen auch ein hartes Training für einen Wettkampf absolviert und sind dann idealerweise eine neue persönliche Bestzeit gelaufen. Darauf darfst du stolz sein. Damit hausieren zu gehen ist jedoch absolut unangebracht: Schließlich definieren alle LäuferInnen den Begriff „Schnelligkeit“ nach eigenem Ermessen.

Kleiner Tipp: Weitere Texte zum Thema findest du in unserer Rubrik Training.

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