Laufkleidung pflegen – aber richtig!
Gerade in dieser Jahreszeit kommt man vom Trainingslauf öfter mal mit dreckigen Laufklamotten zurück. Irgendwann stellt sich die Frage: waschen oder nicht, und wenn ja, wie?
Sicherlich, Laufkleidung ist über die Jahre viel beständiger geworden. Die heutigen Funktionsfasern haben nicht mehr viel mit denen von vor knapp zehn Jahren zu tun. Leichter und beständiger sind die Fasern und somit auch die Sportbeklei dungen geworden. Ein weiteres Plus sind die geruchsärmeren Materialien. Wenn man früher schon nach einem Lauf roch wie ein ganzer Pumakäfig, lässt sich die Hose oder das Shirt inzwischen schon mal ein, zwei Läufe mehr tragen, bevor es in die Wäsche sollte.
Doch einiges gilt es dabei zu beachten, denn schließlich sind die guten Teile nicht gerade billig, und man möchte sie nicht durch unnö tiges oder gar falsches Waschen beschädigen. Aber ohne waschen geht es halt auch nicht. Der erste Tipp lautet also: waschen, aber richtig! Und keine Sorge, wenn man es richtig macht, kann und sollte Funktionskleidung auf jeden Fall oft genug gewaschen werden. Wird zu selten gewaschen, verklebt der Schweiß die atmungsaktiven Poren und verschlechtert die Funktion. Zudem können sich unangenehme Gerüche in den Fasern bilden. Einen Verlust der Funktion durch zu häufiges Waschen brauchen Sie nicht zu befürchten.
WASCHMASCHINE ODER HANDWÄSCHE?
Es bleibt festzuhalten: Funktionsbekleidung kann problemlos in der Waschmaschine gewaschen werden! Die meisten Wäschestücke mit Funktionsfasern können bei 40 °C gereinigt werden – es gibt aber auch Ausnahmen, weshalb immer die eingenähte Waschanleitung beachtet werden sollte. Je nach Textilart kann diese sogar als Kochwäsche bei 60 °C gewaschen und im Trockner getrocknet werden – weshalb sie besonders für Allergiker hervorragend geeignet ist. Wählen Sie bei Maschinenwäsche ein Feinwaschprogramm, den Schonwaschgang oder ein spezielles Programm für Sportwäsche. Für Funktionsbekleidung verwenden Sie am besten spezielle Waschmittel für Sporttextilien. Verzichten Sie ganz auf Weichspüler, da das darin enthaltene Silikon die Poren von Membranen und Beschichtungen verstopft und die Atmungsaktivität der Kleidung dadurch verloren geht.
Immer ausreichend nachspülen, um Waschmittelreste gründlich zu entfernen, und nicht oder nur kurz anschleudern. Da Funktionswäsche in der Regel sehr schnell trocknet, sollte der Wäschetrockner nur dann benutzt werden, wenn dies auf dem Pflege etikett ausdrücklich erlaubt ist. Im Trockner könnten sich Membranen lösen oder das funktionelle Material durch Hitze beschädigt werden. Besser ist es, wenn Sie die Kleidung zum Trocknen auf den Wäscheständer hän gen. In der Nähe der Heizung oder in einem warmen Raum trocknet Funktionskleidung innerhalb von wenigen Minuten. Bestenfalls hängen Sie die Kleidung an der frischen Luft zum Trocknen auf, allerdings sollte hierbei direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden.
DIE RICHTIGE PFLEGE VON SPORTKLEIDUNG
UNBEDINGT
Die Waschanleitung der Bekleidung beachten!
VORHER
Oft befinden sich verklebte Waschpulver- reste im Einfüllschacht der Waschmaschine. Reinigen Sie ihn vorher!
KEIN WEICHSPÜLER
Falls man ohne ein Spezialwaschmittel wäscht, empfiehlt sich Feinwaschmittel ohne Weichspülerzusatz. Weichspüler ist „Gift“ für alle Funktionsmaterialien.
2. GANG
Nach dem Waschgang nochmals einen zusätzlichen Spülgang nur mit Wasser laufen lassen.
AUF KEINEN FALL
Bekleidung mit Membranen oder Beschichtungen NICHT schleudern.
SCHUHPFLEGE
Auch die Laufschuhe entwickeln sich in der kalten Jahreszeit an manchen Tagen zu „Krustentierchen“. Zwischen- zeitlich sollte man deshalb zu Wasser und Bürste greifen.
Doch wie pflege ich Laufschuhe?
- Nicht in die Waschmaschine stecken! Waschpulver schadet unter anderem dem Sohlenkleber.
- Innensohle und Schnürsenkel zuerst sauber machen.
- Grober Schmutz kann mit einer Nagel- oder Zahnbürste entfernt werden.
- Den Schuh kann man in lauwarmem Wasser und mit sanfter Seife durch leicht kreisende Bewegung sauber bekommen. Die Fasern werden ausgespült.
- Am besten den Schuh an der Luft trocknen und mit Papier ausstopfen. Nicht an eine Heizung oder Ähnliches stellen. Form und Material des Schuhs sind sonst gefährdet.
TEXT: Ralf Kerkeling