Energydrink
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    • Energydrink – Zuckerbombe für den Extra-Kick

      Aufgrund seiner Inhaltsstoffe genießt der Energydrink in Deutschland einen eher negativen Ruf. Dennoch greifen immer mehr Läufer zur koffeinhaltigen Zuckerbombe.

      Wer „Energydrink“ liest, denkt sicherlich direkt an das süße, zuckrige Getränk mit den zwei Bullen auf der Verpackung. Keine Frage, der Hersteller aus Österreich mit Sitz in Fuschl am See hat den weltbekannten Wachmacher und „Energizer“ populär gemacht und die Bar- und Club-Szene mit zahlreichen neue Longdrinks versorgt. Aber was ist dran am Slogan? Verleihen Energydrinks tatsächlich Flügel?

      Der erweckende Effekt eines Energydrinks

      In nur zehn Minuten schießt das Koffein durch die Blutlaufbahn deines Körpers. Nach spätestens 20 Minuten sollten sich auch die Koffeintolerantesten Leute wach und wesentlich konzentrationsfähiger fühlen. Nicht nur der Blutdruck steigt, sondern auch der Puls sowie der Blutzuckerspiegel. Das Problem? Nach einer Stunde ist das „High“ bereits vorbei. Der Zucker ist dann verarbeitet – zum Teil in Fett umgewandelt. Die Müdigkeit nimmt langsam wieder überhand, und manch einer wird nervös oder sogar reizbar. Doch die „Negativ-Spirale“ ist noch nicht beendet: Nach fünf bis sechs Stunden ist die Hälfte des Koffeins im Blut abgebaut, nach etwa zwölf Stunden ist es gänzlich verschwunden. Die Wirkung und die Dauer von Energydrinks hängt vom Alter, Geschlecht und anderen Faktoren ab, zum Beispiel, wie viel man sich in dieser Zeit bewegt hat.

      Apropos Bewegung – wer bereits einen Marathon gelaufen ist, hat sicherlich auch schon einmal den Stand des Energydrink-Giganten passiert und sich dort möglicherweise auch einen Becher gegriffen. Dabei sei gesagt, dass solche Drinks keineswegs als Durstlöscher vorgesehen sind, sondern als funktionales Getränk. Während der Belastung sollten Energydrinks stets mit Wasser getrunken werden. Derartige Energielieferanten eignen sich auch nicht, um sich nach der Belastung angemessen zu rehydrieren. Klingt logisch, schließlich muss man seinen Körper nach anstrengenden Trainingseinheiten oder Wettkämpfen auch nicht künstlich wieder aufputschen. Nach dem Workout sollte es ausschließlich darum gehen, Flüssigkeits– und Kohlenhydratspeicher schnellstmöglich wieder aufzufüllen.

      Energydrink als Mittel zum Zweck

      „Before“, „during“ „after“, – vorher, während, danach. So lässt sich die Bandbreite der Energielieferanten kategorisieren. Denn Energie ist nicht gleich Energie. So sorgen Haferflocken für eine andere Art von Energieversorgung als Energy-Gels oder -drinks. Einer der klaren Vorteile derartiger Energieprodukte ist also, dass sie für eine bestmögliche Aufnahme vor, während und nach dem Sport optimiert sind. Die gekochte Kartoffel mag die leeren Speicher von Ultra-Läufern oder Triathleten sicherlich angemessen wieder auffüllen. Doch einen Wettkampf mit einer kalten Knolle in der Hand laufen, ist keine Option. Hier sind Energy Gels oder -riegel nicht nur handlicher, sondern auch wesentlich „schneller“ und hochdosierter. So versorgt dich eines dieser zuckrigen Gels mit 60 Gramm Kohlenhydrate und ein selbstgemischter Energydrink mit 30 Gramm. Eine Kartoffel liefert übrigens nur 15 Gramm – man müsste also einiges an Zusatzgewicht mit sich schleppen, um sich während des Laufens auf natürliche Art zu verpflegen. Doch wann ist die Aufnahme von zusätzlicher Energie überhaupt notwendig? Und setzt man lieber auf flüssige „Carbs“ oder auf gallertartige Kohlenhydrate?

      Im Hinblick auf das Training kann die externe Energiezufuhr dazu beitragen, das Risiko zu verringern, dass die Energiespeicher vollständig aufgebraucht werden. Bezogen auf die Regeneration heißt das im Umkehrschluss: Dein Körper ist schneller wieder für die nächste Trainingseinheit fit. Zudem können Energy-Gels und -drinks beim Training dazu beitragen, dass du auch weiter oder länger mit hohem Tempo laufen kannst. Wobei die Aufnahme von externen Energielieferanten bei Intervall-Einheiten eher seltener praktiziert wird. Aber ab welcher Belastungsdauer sollten Läufer sich beim Training verpflegen? Hier sind sich die Experten einig: Wer mindestens 60 Minuten lang joggt, sollte auch während des Laufens etwas trinken, um einen Leistungsabfall zu verhindern. Knapp 50 bis 100 Milliliter solltest du während einer Einheit alle 30 Minuten trinken. Grundsätzlich gilt: Je länger du läufst, desto größer ist natürlich auch der Flüssigkeitsverlust. Achte deshalb unbedingt darauf, in regelmäßigen Abständen und nur schluckweise kleinere Mengen zu dir zu nehmen.

      Wann sollte mein Getränk isotonisch sein?

      Für längere Ausdauerbelastungen. Hier hat sich die klassische Apfelschorle im Mischverhältnis von 3:1 (Wasser zu Apfelsaft) bewährt. Denn vor und während des Laufens bewirkt die Schorle eine Stabilisierung des Blutzuckerspiegels. Deine Eigenverpflegung bei Wettkämpfen sollte neben Calcium und Magnesium aber vor allem auch Natrium enthalten. Man könnte derartige Energydrinks natürlich selber herstellen, allerdings findet man im Fachgeschäft und im Internet viele Hersteller, die energiereiche Getränke für „während des Trainings“ als Pulvermix anbieten.

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