Nachhaltig
Fotos: Helge Tscharn

Nachhaltig Laufen – so geht’s! (I)

Immer mehr Menschen berücksichtigen ökologische Aspekte im täglichen Leben. Doch auch beim Lauftraining kannst du einen Beitrag zu einem nachhaltigeren Lebensstil und Lebensraum leisten.

Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit sind heutzutage mehr als bloße Schlagworte. Zunehmend hinterfragen wir unsere Angewohnheiten, konsumieren bewusster und setzen uns vermehrt für den Schutz der Umwelt ein. Immer häufiger möchten wir diese Werte auch auf unsere sportliche Betätigung übertragen. Du musst bloß einige Verhaltensweisen und Routinen etwas anpassen, um eine Menge bewirken zu können. Denn das Streben nach einem gesunden, aktiven Lebensstil und die Verantwortung für die Umwelt können ohne großen Aufwand Hand in Hand gehen. Entdecke die vielfältigen Möglichkeiten, wie du deine Laufpraxis nachhaltiger gestalten kannst und wie du sowohl deine persönlichen Ziele als auch den Schutz unserer Natur und die verantwortungsvolle Nutzung unserer Ressourcen in Einklang bringst.

Slow Fashion für schnelle Läufer

Im Gegensatz zum Laufen gilt bei der Wahl des Outfits langsam statt schnell. Die Wahl der richtigen Ausrüstung kann einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt haben. In der heutigen Zeit, in der „Fast Fashion“ und kurzlebige Produkte dominieren, ist es von entscheidender Bedeutung, auf nachhaltige Alternativen umzusteigen. Traditionelle Laufbekleidung besteht oft aus synthetischen Materialien wie Polyester. Der Stoff wird aus fossilen Brennstoffen wie Erdöl hergestellt, was bei der Produktion erhebliche Mengen an Energie verbraucht und hohe CO2-Emissionen erzeugt. Auch beim Waschen kann sich Mikroplastik lösen und in das Abwasser gelangen.

Mit seinen atmungsaktiven, hitzebeständigen, wind- und wasserdichten Eigenschaften ist die feine, leichte Polyesterfaser dennoch ein beliebtes und praktisches Material für „Active Wear“. Fällt die Wahl also auf Textilien aus dem beliebten Material, ist recyceltes Polyester die bessere Wahl und reduziert den ökologischen Fußabdruck erheblich. Viele Hersteller bieten bereits eine große Auswahl an Sportbekleidung aus wiederverwendeten Kunststoffen an. Die nachhaltige Ausrichtung beschränkt sich übrigens nicht nur auf die verwendeten Materialien, sondern erstreckt sich auch auf die Produktionsmethoden. Informiere dich, welche Unternehmen daran arbeiten, ihre Herstellungsprozesse umweltfreundlicher zu gestalten. Dazu gehört zum Beispiel der Einsatz von ressourcenschonenden Technologien, die Minimierung von Abfall und der Verzicht auf schädliche Chemikalien.

Laufschuhe – Tipps für den nächsten Kauf

Die Bedeutung von nachhaltigen Laufschuhen wird oft übersehen, aber sie spielen eine wesentliche Rolle für eine umweltbewusste Laufpraxis. Traditionelle Laufschuhe bestehen aus einer Mischung von Materialien wie Kunststoffen, Gummi und Klebstoffen, die nicht leicht abbaubar sind. Die Produktion dieser Schuhe erzeugt eine beträchtliche Menge an Emissionen und verbraucht wertvolle Ressourcen. Läuferinnen und Läufer können nachhaltige Entscheidungen treffen, indem sie Modelle wählen, die aus recycelten Materialien hergestellt sind. Qualitativ hochwertige und gut verarbeitete Schuhe zahlen sich durch eine längere Lebensdauer aus und müssen nicht so schnell ersetzt werden. Zusätzlich bieten einige Marken Programme zur Schuhreparatur an, um die Lebensdauer der Laufschuhe zu verlängern. Ein weiterer Ansatz ist die Wahl von minimalistischen Schuhen, die oft weniger Materialien benötigen und somit einen geringeren ökologischen Fußabdruck haben können.

Nachhaltig Laufen im Einklang mit der Natur

Tatsächlich kann auch die Wahl der richtigen Laufstrecke weitreichende Auswirkungen auf die Umwelt haben. Das beginnt bereits damit, wo und wie du deinen Lauf startest. Nutzt du vielleicht regelmäßig das Auto, um für dein Training in den Wald am Stadtrand zu fahren? Statt mit dem Auto zum Startpunkt zu fahren, wähle eine umweltfreundliche Anfahrtsmöglichkeit. Fahrradfahren, öffentliche Verkehrsmittel oder sogar das Aufwärmen durch ein entspanntes Joggen zum Laufspot können den CO2-Ausstoß verringern und die Luftqualität verbessern.

Nachhaltig

Startest du deinen Lauf wiederum direkt vor der Haustür, wähle in der Stadt zu deiner eigenen Sicherheit Routen mit wenig Verkehr. Straßenverkehr ist eine bedeutende Quelle für Schadstoffe wie Stickstoffdioxid und Feinstaub, die sowohl die Umwelt als auch die Gesundheit der Menschen belasten. Die Wahl von Laufstrecken abseits vielbefahrener Straßen minimiert die Exposition gegenüber diesen Schadstoffen.

Naturnahe Wege und ökologische Vielfalt

Oft nutzen wir das Lauf-Training, um abseits des hektischen Alltags der Stadt im Grünen abzuschalten. Naturwege und Waldpfade bieten nicht nur eine ruhige und erholsame Umgebung, sondern ermöglichen es Läufern auch, die Schönheit und Ruhe der Natur hautnah zu erleben. Beim Laufen in der Natur ist die Beachtung von Hinweisen und Markierungen von größter Bedeutung, um empfindliche Ökosysteme zu schützen. Naturschutzgebiete, Feuchtgebiete und Naturlandschaften spielen eine entscheidende Rolle im Erhalt der Artenvielfalt und der Umweltstabilität. Das Betreten von geschützten Gebieten kann irreparable Schäden anrichten und Arten gefährden, die von diesen Ökosystemen abhängig sind. Indem Läufer auf markierten Wegen bleiben und Absperrungen respektieren, tragen sie zum Erhalt dieser wertvollen Gebiete bei. Denn wer respektvoll und achtsam auf markierten Naturwegen läuft, vermeidet so gleichzeitig den Ausbau asphaltierter Straßen und andere menschliche Eingriffe in natürliche Lebensräume.

Auf gute Nachbarschaft

Die Wahl der Laufstrecke kann auch deine lokale Gemeinschaft und Wirtschaft beeinflussen. Führt dich deine Route durch belebte Stadtviertel oder lokale Märkte, kannst du in den Cafés und an den Ständen in der Nachbarschaft deinen Lauf mit einem frischen Smoothie oder einer proteinreichen Bowl beenden. Das fördert nicht nur die örtliche Wirtschaft, sondern stärkt auch deine Bindung zur lokalen Community.

Vielleicht fällt auch dir auf, wie du deine Laufstrecke nachhaltiger gestalten könntest. Sich aus seiner Gewohnheit zu lösen, ist auch im Sport keine einfache Veränderung. Die Entscheidung für nachhaltige Laufstrecken geht jedoch über persönliche Vorteile hinaus und drückt eine soziale Verantwortung aus. Läufer, die sich für umweltfreundliche Routen entscheiden, setzen ein Beispiel und motivieren im besten Fall andere, ähnliche nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Durch bewusstes Handeln können wir als Botschafter für den Schutz unserer Umwelt agieren. Jeder Lauf kann gleichzeitig zu einem Akt des Umweltschutzes und der Bewusstseinsbildung werden, der die Zukunft unseres Planeten positiv beeinflusst. (Text: Larissa Pauw)

Hier geht es zum zweiten Teil der Story.
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