Nachhaltig Laufen – so geht’s! (II)
Jeder Schritt, den wir setzen, kann ein Schritt hin zu einer nachhaltigeren Zukunft sein. Im zweiten Teil geht es um die Punkte Ernährung und Vermeidung von Müll.
Hier geht es zum ersten Teil der Story „Nachhaltig Laufen – so geht’s“
Nachhaltiger Genuss
Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle in der Leistungsfähigkeit von Sportlern. Daher wird dem Speiseplan schon oft viel Aufmerksamkeit geschenkt. Aber auch hier können nachhaltige Entscheidungen getroffen werden. Pflanzliche Kost erfordert weniger Ressourcen als eine fleischbasierte Ernährung. Der Anbau von Gemüse, Getreide und Hülsenfrüchten verbraucht weniger Wasser und erzeugt weniger Treibhausgase im Vergleich zur Viehzucht.
Bio-Lebensmittel und lokale Produkte sind weitere Möglichkeiten, um die ökologische Bilanz zu verbessern. Durch den Kauf von Lebensmitteln aus der Region werden lange Transportwege vermieden, was zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen beiträgt. Zudem sollten Verpackungsabfälle vermieden werden, indem man auf wiederverwendbare Behälter setzt. Beim Laufen ist der Wasserverbrauch ein wichtiger Faktor, insbesondere bei längeren Strecken. Läufer können darauf achten, wiederverwendbare Trinkflaschen mitzuführen und Wasser aus öffentlichen Quellen zu nutzen.
Müllvermeidung: Jeder Schritt zählt
Die Verschmutzung von Laufstrecken durch Müll ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern hat auch erhebliche ökologische Auswirkungen. Wegwerf-Plastikflaschen, leere Gel-Verpackungen und Verpackungsmaterialien werden oft achtlos weggeworfen und belasten nicht nur die Umgebung, sondern gefährden auch die Tier- und Pflanzenwelt. Plastikabfälle können Jahrzehnte bis Jahrhunderte benötigen, um sich abzubauen. Das führt zu einer langlebigen Belastung der Umwelt. Die Zersetzung des Kunststoffs in winzige Mikroplastikpartikel, die in die Nahrungskette gelangen, stellt zudem eine ernsthafte Gefahr für Tiere und letztlich für den Menschen dar.
Müllvermeidung beginnt bei jedem Einzelnen
Mit der richtigen Vorbereitung und unseren Tipps kannst du deine Müllproduktion minimieren. Zudem fällt es dir leichter, diesen bis zum nächsten Mülleimer oder bis nach Hause mitzunehmen.
- Es fängt bei deinem technischen Equipment an: Der Einsatz von wiederaufladbaren Geräten, wie GPS-Uhren und Kopfhörern, reduziert die Abhängigkeit von Einwegbatterien. Auch das reduziert die Produktion von Müll.
- Benutze wiederverwendbare Trink- statt Einweg-Plastikflaschen. Das reduziert nicht nur den Verbrauch von Plastik, sondern spart auch Geld.
- Snacks und Energieriegel-Verpackungen tragen oft zu Müllbergen bei. Du kannst auf verpackungsfreie Alternativen umsteigen, indem du selbstgemachte Power-Riegel oder Nussmischungen in wiederverwendbaren Behältern oder Tüten mitnimmst.
- Was mitgenommen wird, sollte auch wieder mit nach Hause genommen werden. Fällt bei dir etwas mehr Abfall an, nimm eine kleine Tasche für Müll mit, um ihn später ordnungsgemäß zu entsorgen.
- Clean-up-Aktionen wie „Plogging“ sind weit mehr als bloße Trenderscheinung. Plogging ist eine Bewegung, die verdeutlicht, wie kleine Handlungen große Veränderungen bewirken können. Der Akt des Müllsammelns während des Joggens zeigt, dass Umweltschutz und körperliche Gesundheit Hand in Hand gehen können. Diese einfache Idee hat sich global verbreitet und beeinflusst Menschen, ihre Umwelt bewusster zu betrachten und Verantwortung für ihre Abfälle zu übernehmen.
Neben individuellen Bemühungen gibt es auch technologische Innovationen, die dazu beitragen, die Müllverschmutzung zu reduzieren. Unternehmen investieren in die Entwicklung umweltfreundlicher Verpackungen, biologisch abbaubarer Materialien und Recycling-Initiativen. Apps und Plattformen ermöglichen es Läufern Müllsammelaktionen zu organisieren und Informationen über verschmutzte Gebiete zu teilen.
Die Müllvermeidung beim Laufen ist mehr als nur das Mitnehmen des eigenen Mülls. Sie ist ein Schritt in Richtung Umweltschutz und eine Verpflichtung gegenüber der Natur. Die Wahl, keinen Müll zu hinterlassen und die Beteiligung an Initiativen wie „Plogging“ tragen dazu bei, die Umwelt sauber zu halten und Bewusstsein für die negativen Auswirkungen von Müllverschmutzung zu schaffen. Jeder kann einen positiven Beitrag leisten und der beginnt bereits auf deiner Laufstrecke.
Ein sauberer Lauf in die Zukunft
Die Vermeidung von Müll beim Laufen ist nicht nur eine individuelle Verantwortung, sondern auch eine Möglichkeit andere zu inspirieren. Läufer können als Vorbilder agieren und zeigen, dass umweltbewusstes Verhalten in allen Lebensbereichen möglich ist. Letztlich ist Aufklärung ein zentraler Schritt zur Förderung nachhaltiger Laufpraktiken. Indem Läufer ihr Wissen über umweltfreundliche Entscheidungen teilen und andere dazu ermutigen, nachhaltiger zu leben, kann eine positive Kettenreaktion ausgelöst werden. So kann die Laufgemeinschaft zu einem starken Verbündeten im Kampf gegen Umweltbelastung werden.
Insgesamt bietet das Laufen eine hervorragende Möglichkeit, umweltbewusstes Handeln zu fördern und einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Durch die bewusste Auswahl von Bekleidung, Ausrüstung, Strecken und Ernährung, sowie durch gemeinschaftliches Engagement und die Schaffung von Bewusstsein können Läufer dazu beitragen, ihre Leidenschaft im Einklang mit der Natur auszuleben. Jeder Schritt zählt – nicht nur für die eigene Fitness, sondern auch für die Zukunft unseres Planeten. (Text: Larissa Pauw)